Die Anreise
Anreisekosten und Organisation der Anreise sind immer Angelegenheit jedes Einzelnen. Um Kosten zu sparen sollten aber Fahrgemeinschaften gebildet werden.
Ich gehe davon aus, dass der Skipper kostenfrei in einem der Autos mitfahren kann.
Man muß aber bedenken, daß Gepäck und Verpflegung doch einigen Platz in den Fahrzeugen beanspruchen.
Für den Anreisezeitpunkt gibt es zwei Möglichkeiten (Ostseecharter)
1. Anreise am Freitag abend
Es besteht die Möglichkeit, gegen einen geringen Aufpreis von ca. 50 € /Yacht bereits am Freitag abend gegen 22:00 Uhr die Yacht zu betreten (meist auch schon früher)
Dann kann schon Proviant und Gepäck an Bord verstaut und erste Checkin-Aufgaben können erledigt werden.
Es hat den großen Vorteil am ersten Chartertag (also am Sonnabend) doch recht ausgeschlafen den Tag zu beginnen und den Liegeplatz kann man auch frühzeitiger verlassen.
2. Anreise am Sonnabend früh (manche können es durch die Arbeit nicht früher) hat den Nachteil, in der Nacht fahren zu müssen und am ersten Segeltag unausgeschlafen zu sein, weil man doch früh so gegen 06:00 - 07:00 Uhr da sein muss.
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Auf jeden Fall muss man sehen, am Sonnabend früh so zeitig wie möglich einen Bootsmann für die Yachtübernahme zu bekommen. Da die Reihenfolge der Anmeldung am Charterbüro maßgebend ist, sollte sich also frühzeitig am Sonnabend dort jemand postieren.

Vor den jeweiligen Törns werde ich hier einen Link freischalten, der Sie zu einer Seite mit konkreten Hinweisen und Skizzen zur Anreise führen wird.
Bitte beachten Sie,  (klingt banal - ist es aber)  alles was (und wer) ins Wasser fällt ist naß oder ggf. auch ganz weg !
Also müssen wir uns hier helfen, dass da nichts passiert.
Grundsatz ist immer: Eine Hand für sich selbst und eine Hand für`s Schiff (oder Gepäck und Proviant).
Bitte weiter beachten: Die Yacht darf erst betreten werden, wenn wir es ausdrücklich dürfen !
Bewährt hat sich folgendes Vorgehen:
Alles Gepäck und Proviant kommt auf den Steg vor die Yacht und einer bewacht es und paßt auf, dass nichts ins Wasser fällt oder sonst wie wegkommt. (Meist müssen die Autos von den Kurzeitparkplätzen schnell wieder weg - jedoch müssen ggf. Umverpackungen wieder zurück in die Autos!)
Dann bilden wir vom Steg bis unter Deck eine Kette und bringen zuerst die persönlichen Sachen an Bord und dann erst den Proviant
Das Gepäck kommt ohne weiter auszupacken erst mal in die jeweiligen Kabinen (Auspacken können wir später)
Dann kommt, wie gesagt, der Proviant an Bord und dieser muss schnell und sinnvoll verstaut werden, damit Platz frei wird für die Bootsmannsübergabe.
Nun müssen, wie bereits erwähnt, alle Umverpackungen, Kisten usw. schnell wieder zurück in die Fahrzeuge.

Das sichere Abstellen der Fahrzeuge ist gegen eine Gebühr von üblich 20 € pro Fahrzeug und Woche auf gesichertem Gelände des Vercharterers möglich. Meist gibt es aber auch (irgendwo) freie Parkplätze, aber diese 20 € sollte wohl keiner einsparen.
Dann müssen wir sehen, wie es von der Organisation her gesehen nun zeitlich weitergeht, denn weitere wichtige Aufgaben sind zu erledigen.
Die Bootsmannsübergabe (d.h. Übergabe der Yacht durch den Vercharterer)  
Bei der Bootsmannsübergabe wird die Yacht der Crew übergeben und der Skipper wird in alle Besonderheiten der Yacht eingewiesen. Dabei wird gezeigt, wo sich die Sicherheitsausrüstung befindet und kontrolliert, ob alle zur Yacht gehörenden Gegenstände vorhanden und in Ordnung sind.
Es wird der nötige Papierkram erledigt. Der Skipper nimmt sich dazu noch eine Person aus der Crew zu Hilfe. Alle anderen sollten in dieser Zeit am Steg warten oder zumindest nicht im Wege stehen und stören.
Sicherheitscheck der Yacht und Ausrüstung
Nachdem wir die Yacht übernommen haben, haben wir die Pflicht, alle Dinge gründlich zu überprüfen. Weiterhin müssen wir nach möglichen Vorschäden an der Yacht oder der Ausrüstung suchen, denn hinterher könnte es uns angelastet werden. Dies bedrifft natürlich auch die Segel und da liegt das Problem, dass dies im Hafen bei viel Wind Probleme bringen kann, wenn die Segel ausgerollt werden. Für das Erledigen dieser Aufgaben gibt es Checklisten, die abgearbeitet sein wollen.
Alle diese Dinge sind notwendig für die Sicherheit im See-Alltag. Auf See kann man schlecht an den "Seerand" fahren und auf den ADAC warten.
Für diese Aufgaben wird sich der Skipper aus der Crew Hilfe nehmen und alles gewissenhaft abarbeiten. Das wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
 
Die Sicherheits-Einweisung der Crew
Die Creweinweisung ist eine der wichtigsten Angelegenheiten. Daran besteht Teilnahmepflicht (auch egel wie oft man schon mit auf Törn war!)
Bereits vorher zu Hause erhalten Sie ja eine gründliche Einweisung (auch mit anschaulichem Bildmaterial) und dies bereits zugeschnitten auf die gecharterte Yacht. Bei der Einweisung an Bord geht es dann (bereits unter Beachtung Ihrer Aufgaben gem. See-/Notrolle) darum:
-wo sich die speziellen technischen Einrichtungen der Yacht befinden und wie sie zu handhaben sind (z.B. Motor starten, steuern, Lage der Seeventile usw.)
- wo die Sicherheitsausrüstung sich befindet und wie sie anzuwenden ist (z.B. persönliche Rettungswesten, Lenzeinrichtungen, Rettungsfloß, Funk, Notpinne usw.)
- wie Toiletten, die Heizung, die Gasanlage, die Bordstromanlage usw. zu benutzen sind.
- welche Einrichtungen an Deck für den Segelbetrieb, für das An- und Ablegen oder das Ankern wie bedient werden
- wie sie sich an Bord wie zu ihrer eigenen Sicherheit zu verhalten haben, wo besondere Unfallquellen bestehen usw.
Ich werde an Bord während des geamten Törns neben meinen vielem Erläuterungen und Hinweisen auch immer Unterlagen ausliegen haben, wo Sie jederzeit alles nachlesen können.
Auch werden Sie sehen, daß im Crew-Vertrag wesentliche Aspekte für das Verhalten an Bord und die Sicherheit bereits geregelt sind.  
     
 
See- und Notrolle, Aufgabenverteilung an Bord
Ein Segeltörn wird zuerst natürlich als reines Freizeitvergnügen verstanden, doch ganz so einfach ist es nicht.
Zuerst gibt es die Regeln des guten Seemannsbrauchs und zum anderen gibt es aber auch gesetzliche Vorschriften und der Skipper hat besondere Verantwortungspflichten und richtig gesehen ist es für ihn nie nur ein "Urlaubsvergnügen". Viele Freizeit-Skipper begreifen diese Verantwort nicht richtig und es kommt immer wieder zu folgenschweren Unfällen.
Damit jeder Segeltörn ein ungetrübtes Urlaubsvergnügen bleibt, ergeben sich für den Skipper:
1. Pflichten, die Crew an Bord einzuweisen, konkrete Aufgaben zu verteilen und für den Unfallschutz zu sorgen.
2. Er hat letztendlich für alles die Verantwortung an Bord und diese Verantwortung ist nicht deligierbar - was heißt, egal wer was tut, die getzliche Verantwortung für die Folgen bleiben beim Skipper. Siehe dazu auch bei Skipperverantwortung und Reiseplanung.

Diese Aufgabenverteilung an Bord erfolgt gemäß den Fähigkeiten der einzelnen Crewmitglieder. Damit jeder weiß, welche Aufgaben an Bord jeder hat, gibt es die See- und Notrolle. Es sind also zwei Rollen: die eine für den normalen regulären Bordbetrieb und dann eine Aufgabenverteilung für den Notfall an Bord.

Die See- und Notrolle wird vorher gemeinsam erstellt und besprochen und an Bord erhält jeder eine persönliche konkrete Einweisung dazu. Aber keine Angst davor, da wird keiner überfordert. Sie werden sehen, schnell sind wir eine einespielte Gemeinschaft an Bord und können den Törn mit gutem Gefühl genießen.
Funktionen und Aufgaben an Bord
In der Regel ist es so, dass man für bestimmte Sachen der Schiffsführung "irgendwelche Scheine" braucht. (z.B. den Sportbootführerschein See, den Sportküstenschifferschein oder einen Seefunkschein usw). Zum Schein müssen natürlich die entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten vorhanden sein.

Auf See gilt im Notfall natürlich, daß zur Gefahrenabwehr keiner abgehalten werden darf, Hilfe zu holen, nur weil er z.B. keinen Funkschein hat.
Aber Vorsicht, der Skipper entscheidet, wann ein Notfall vorliegt. Eine bei schwerer See sehr stampfende und schiefliegende Yacht, überkommende Wellenbrecher und eventuell daraus resultierend etwas Wasser im Schiff sind noch lange kein Notfall,  auch wenn bei Ihnen eine gewisse Angst aufkommen sollte.
Haben Sie Vertrauen in Ihren Skipper. Ich habe Erfahrung mit viel Sturm und schwerem Seegang, aber wir werden solche Wetterlagen meiden bzw. umgehend einen Schutzhafen anlaufen. Ein kurzes Sommergewitter kann aber auch schon ganz gut zur Sache gehen.

Wer neu dabei ist, weiss nicht, ob er Seekrank wird. Also lieber vorbeugend in dieser Woche eine Pille mehr dagegen schlucken und vor allem rechtzeitig. Wer hier falschen Mut zeigt, versaut sich den ganzen Segeltag! Gehen Sie unbedingt vorher zu Ihrem Arzt !!

Desto wichtiger ist es für den Skipper, dass er sich auch in Ausnahmefällen wenigstens auf einige Crewmitglieder verlassen kann.
Hier also einiges zu Ihren möglichen Aufgaben an Bord:

Co-Skipper
Diese Aufgabe wird wohl jemand übernehmen, der mindest den Sportbootführerschein See hat. Diese Person muß bei Ausfall des Skippers wenigstens in der Lage sein (wenn auch nur unter Maschine) die Yacht so zu steuern bis weitere fremde Hilfe oder ein Nothafen erricht ist.

Navigator
Schön ist es, wenn der Skipper da Hilfe hat. Bei aller heutigen elektronischen Hilfe müssen trotzdem die Kurse in der Karte abgesteckt werden und das Logbuch muß geführt werden. Sollte nicht mindest ein Inhaber eines Sprortbootführerscheins See an Bord sein, kann da ein "Interessierter" schnell angelernt werden und dabei vieles neues im Bereich der See-Navigation lernen.

Zahlmeister
Dazu ist schon das Nötige gesagt.
Ausguck
Eine der wichtigsten Funktionen, die keiner Unterbrechnung bedarf! Der Skipper muss immer frühzeitig wissen wo sich andere Fahrzeuge befinden und wohin sie sich bewegen. Er muss rechtzeitig mögliche Ausweichmanöver beurteilen bzw. Kurskorrekturen vornehmen. Rechtzeitig bedeutet in der Seefahrt meist mit "in Sicht kommen". In der doch "recht engen Ostsee" und bei schlechter Sicht eine immer dringlichere Aufgabe.
Der Ausguck muss aber auch auf Treibgut im Wasser achten, was der Yacht gefährlich werden kann oder wir unbedingt bergen müssen.
Für diese Aufgabe ist also jeder angesprochen, auch wenn er nicht direkt die Funktion des Ausgucks inne hat.
Melden Sie immer alles - egal was es ist. An Bord werde ich Ihnen sagen, was da von besonderer Bedeutung ist.
An- und Ablegen, Hafenmanöver
Hier gibt es feste Manöverpositionen an Bug und Heck und Fendern. Hier brauchen wir eingespielte Leute, die die Festmacherleinen entsprechend richtig bedienen und dem Skipper eindeutige Signale über Abstände der Yacht zum Steg oder anderen Fahrzeugen geben, denn der Skipper kann bei größeren Yachten am Steuerstand nicht mehr sehen, was von am Bug vor sich geht. Da braucht er die Hilfe der Crew
Denken Sie daran, die "besten Kapitäne" stehen immer an Land auf der Pier oder dem Steg. Da weiß man immer, wie man alles richtig macht.
So wie Sie es selbst an Land auch tun würden - man schaut auf uns.
Handeln wir also immer nach gutem Seemannsbrauch, halten Ordnung an Bord, erledigen ruhig und geordnet unsere Aufgaben, helfen uns wo nötig gegenseitig und Sie werden sehen, dies macht Freude für alle.
Wie dies alles geht? Das werde ich Ihnen zeigen und sagen!
Segelmanöver
Die vielen Leinen an Bord werden Sie schnell beherrschen lernen. Die meisten Arbeiten dazu werden wir von der Plicht aus erledigen. Dies ist der Aufenthaltsbereich hinten auf der Yacht.
Sie stehen also immer unter der Aufsicht und Anleitung des Skippers. Über die speziellen Unfallgefahren hierzu und zu besonderen Verhaltens- und Arbeitsweisen werde ich Sie an Bord hinreichend unterrichten.
Nach der Grundeinstellung der Segel wird die Yacht Fahrt aufnehmen und der Skipper bringt sie auf Kurs. Dann habe ich eine interessante Aufgabe für die Crew - den Segeltrimm. An Hand von Tafeln und Hinweisen zeige ich Ihnen, wie man es richtig macht und Sie dürfen dann daran arbeiten und beobachten, wie die Yacht immer schneller (oder ggf. auch langsamer) wird. Schnell wird Sie das gemeinsame Fieber packen, immer schneller zu segeln, als die anderen - aber die machen natürlich so was auch ...
Ich werde stets dafür Sorgen, dass keine Lange Weile an Bord aufkommt. Soweit Sie es können und in der Lage sind, sind Sie einbezogen in die Steuerung der Yacht. Sie werden viel interessantes lernen und unvergeßliche Eindrücke mit nach Hause nehmen.
Pentry (Küche)
Geliebte und ungeliebte Aufgabe....
Haben wir Glück, sind "Kochprofis" an Bord, die sich regelrecht nach dieser Aufgabe drängeln. Da soll man keinen abhalten, nur bedenken Sie, auch diese haben eigentlich Urlaub. Für den Abwasch sollten alle wechselseitig zuständig sein und auch vorher wäre es schön, wenn nicht immer die gleichen in der Pentry arbeiten würden.
Es bedarf wohl keiner großen Erklärung, dass Skipper und Co-Skipper/Navigator von diesen Aufgaben befreit sind , weil diese immer andere Pflichten, die der Schiffsführung obliegen, zu erledigen haben.
Einer besonderen Einweisung zur Handhabung wird dem Gas-Herd und dem WC zukommen. Dazu an anderer Stelle mehr.
Verantwortliche für
Maschine, Seeventile, Sani-Kasten, Notpinne, Retttungsfloß, Notbeutel unsw.
Keine Angst, das sind kleine Aufgaben, die meist nur Kontroll- und Bereitstellungsfunktionen beinhalten
An Hand solcher Tafeln kann man sich schon im Vorfeld des Törns mit der Yacht und ihren spezifischen Dingen vertraut machen.

Hier also nur ein Beispiel dafür, was wo unter Deck zu finden ist.

Hierzu können Sie schnell einen Bezug zu Ihren Aufgaben gem. der See-/Notrolle finden.
An Bord bekommen Sie alles detailiert erklärt und gezeigt.
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