Das Bordleben
Ich habe es in vorangegangenen Texten bereits anklingen lassen, daß sich das Bordleben in erster Linie an folgenen Faktoren / Bedingungen orientieren wird:
 - dem Wetter während des Törns bzw. am konkreten Törntag
 - den Wünschen der Crew hinsichtlich des Tagesmixes an Seezeit (einschließlich Segeln, notwendiger Motorfahrt und Stopps unterwegs) und Hafenliegezeit (mit Aufentalt an Bord für allgemeines und Bordverpflegung sowie gewünschten Landgängen)
Es wird also auf unseren Törns nie eine vorbestimmte Route oder einen vorbestimmten starren Tageablauf an Bord geben. Alles ist variabel. Sofern es keine Rundreise (z.B. Rund Fynen) wird, werden wir ca. ein Drittel der Woche für die Hinfahrt (also am weitest entfernten Hafen) und ca. zwei Drittel für die Rückfahrt planen, um eine Reserve für die sichere Rückfahrt zu haben.

Smit möchte ich Ihnen/Euch hier im weiteren Verlauf auch nur einiges zeigen, was man im Verlauf des Törns alles machen kann:
(es ist selbstveständlich keine vollständige Auflistung - also nur so einige Anregungen von mir)
Der Tag beginnt ...
... mit der täglichen Körperpflege
An Bord gibt es Wasch- und Duschräume (meist 2 bis 3) - natürlich auch mit warmen Wasser - jedoch sind meist die Platzverhältnisse sehr bescheiden.

Besser geht es im Hafen, wo meist gut ausgestatte Sanitär- und Waschräume vorhanden sind. Für`s Duschen muss man meist eine Wertmarke erwerben (also alles so ähnlich wie auf einem Campingplatz). Wer´s schnell und einfach möchte, nutzt die meist am Heck auf der Badeplattform vorhandene Duche (natürlich mit Süßwasser und warm)
... und dann mit einem ordentlichen Frühstück
Das gemeinsame Frühstück mit an Bord frisch gebackenen Brötchen ist ein guter Start in den Tag.

Das Brötchenbacken an Bord ist einfach und geht schnell und erspart das lästige Suchen nach einem (meist teuren) Bäcker.

Hierbei haben wir die Gelegenheit, gmeinsam den Tagesverlauf zu besprechen und zu planen, denn jetzt wissen wir auch, wie das Wetter ist und wie es sich weiter verhalten wird.
Das Fertigmachen zum Auslaufen ...
Vorab einige Worte zum zeitlichen Ablauf eines Segeltörn-Tages:
Erfahrungsgemäß sitzen wir am Vorabend lange an Bord, denn es gibt ja viel zu erzählen und die zurückliegenden Tageseindrücke zu verarbeiten und dabei wird es immer einige geben, die dies bis in die frühen Morgenstunden ausdehnen können. Das wirkt sich natürlich auf das Aufstehverhalten am kommenden Morgen aus.
Doch bedenken wir: Bis wir früh vom Aufstehen bis zum Auslaufen kommen, vergehen immer gut 2 Stunden. Fahren wollen wir aber auch und um den Zielhafen zu erreichen müssen wir die Fahrtzeit hinnehmen. Dann wollen wir im Zielhafen Zeit für den Landgang, die Essenszubereitung, aber auch Unterwegs (wenn das Wetter paßt) noch Zeit für Badestopps haben.
Also: Wird früh eine Weckzeit festgelegt, die erfahrungsgemäß bei ca. 07:00 Uhr liegen wird. Dann kommt Frühstücksvorbereitung und Waschen (da werden sich die Crewmitglieder abwechseln). Wer hier weiterschläft, muss aber spätestens zum Auslaufen aus der Koje - dann auf See, wenn alles läuft, ist immer genügend Zeit, verlorenen Schlaf nachzuholen (ggf. verpaßt man da natürlich interessante Dinge).


Dann kommen die notwendigen Vorbereitungen zum Auslaufen
1. Die Yacht mußt aufgeklart werden. Alles was auf und unter Decke lose heraum liegt, muss sicher verstaut werden (denn es kann ja sein, wir bekommen Seegang - aber vor allem dient es der Sicherheit an Bord.
2. Der Sicherheitscheck wird durchgeführt, d.h. die Maschine wird überprüft, Seeventile gescchlossen usw.
3. Wir müssen uns entspechend anziehen. Das hängt vom zu erwartenden Wetter ab. Mindest aber - und dies auch bei bestem Sommerwetter -
wird festes Schuhwerk und die Schwimmweste angezogen. Später dann kann unter Windstärke 4 jeder wieder für Erleichterung sorgen - aber immer an die eigene Sicherheit denken.

4. Dann wird die Yacht klargemacht zum Auslaufen. Sofern nicht schon am Vortag erledigt wird u.a. folgendes erledigt:
Das Bunkern von Frischwasser erledigen wir eigentlich gleich nach dem Anlegen.
Dann ist der 220V Landanschluß zu legen bzw. kurz vor Auslaufen wieder wegzunehmen.
Vergessen wir nun nie den Kühlschrank und andere unnütze Stromverbraucher abzuschalten, denn nun läuft alles über die Batterie und die brauchen wir für langes Segeln vor allem für die Navigationstechnik. Sind die Batterien leer, muss der nicht sehr leise Schiffsdiesel laufen !!
Leinen Klarmachen: Nun werden (auf Weisung des Skippers!) nicht mehr benötigte Festmacherleinen weggenommen und die noch verbleibenden werden so hingelegt, dass sie leicht wegkommen können.
Achten Sie hier immer auf Ihre Hände und Füße, dass da kein Unfall passiert.
Leinen zum Halten des Schiffes immer über einen Poller legen !! 9 Tonnen Schiffsgewicht hält man nicht so ohne weiteres.
Jeder auf seiner Manöverposition gibt Mitteilung, wenn alles klar ist!
Und bitte: Nicht herumschreinen an Bord! Sowas zeugt nicht von guter Seemannschaft. Kurze präzise Kommandos und eindeutige Handzeichen sind immer besser.
Und noch etwas: Konzentrieren Sie sich vorausschauend auf Ihre Tätigkeit und nehmen Sie anderen nicht deren Arbeit weg - außer da ist Hilfe zwingend nötig.
Einige Bemerkungen zu den Fendern ...
Die Fender an Bord sind die wichtigsten Hilfsmittel, um Schäden von der Yacht abzuhalten. Die Dinger halten gewaltig was aus.
Sie müssen dort am Schiffskörper mit festen Knoten angebracht werden, wo Kontakt besteht.
1. Sie müssen ständig kontrolliert werden. Schwell im Hafen oder sich ändernder Wasserstand kann eine Neuordnung erfordern.
2. Nie am Draht der Seereeling befestigen! der hält einen möglichen Zug nicht aus.
Auch oben am Pfosten der Seereeling können bei unruhigem Wasser gefährliche Kräfte wirken.
Beim Ein- und Auslaufen sollten die Fender nicht ausgebracht sein. Viel zu gefährlich, irgendwo hängen zu bleiben. Außerdem sieht es scheuslich aus. Einige kann man schon anbinden, um sie dann schnell mit dem Fuß außenbords zu stoßen - aber erst dann, wenn die Festmachepfähle passiert sind und man die Hände frei braucht für andere Arbeiten. Gerade für die Frauen an Bord ist es eine gute Aufgabe, wachsam mit einem Fender in der Hand immer schnell dort zur Stelle zu sein, wo was zwischengehalten werden muß. Niemals mit Händen oder Füßen da etwas versuchen zu wollen.
Der Tag auf See ...
Sobald es möglich ist, werden Segel gesetzt, damit der lärmende Diesel aus kann. Nun zieht Ruhe an Bord ein. Nur Wind und Wellen rauschen.
Außer zu Segelmanövern müssen nur noch Skipper, Navigator, Rudergänger und Ausguck einige Aufgaben erledigen.

Nun kann man genießen oder machen was man will.
Immer ein besonderes Erlebnis - der Badestopp ...
Baden können wir wo immer wir nur wollen (nur nicht gerade im Fahrwasser).

Achtern befindet sich eine Badeplattform mit einer Badeleiter, so daß auch diejenigen gut ins Wasser kommen, die nicht unbedingt einen kühnen Sprung wagen wollen.

Die Dusche achtern erwähnte ich schon, um sich vom salzigen Wasser zu befreien.
Bitte beachten Sie unbedingt, nicht tropfnaß mit salzigem Wasser unter Deck zu gehen. (auch Cameras vertragen Salzwasser nicht!)
Auf See gibt es immer viel zu sehen und zu erleben ...
Immer mal eine kleine Mahlzeit zwischendurch ...
Die Verpflegung an Bord ...
Auf See werden wir uns zwischendurch immer wal wieder etwas kleines (auch warmes) zu essen machen können. Sollten wir bei Windstille irgendwo draußen vorAnker liegen, können wir natürlich auch dort richtig kochen.
Aber üblicher Weise richtig warm kochen werden wir wohl erst abends im Hafen.

In unseren Vorgesprächen noch vor dem Törn haben wir die Möglichkeit die Essen an Bord zu planen und dafür den konkreten Einkauf abzuwickeln. Für die ganze Verpflegungsplanung bis hin zu den Einkaufslisten für die einzelnen Crewmitglieder habe ich eine komfortable Exel-Programierung. Hierin eingeflossen sind schon die Erfahrungen und Planungen vorangegangener Törns, so dass wir dies nur nach den Wünschen der Crew etwas abändern müssen.
Dann abends wieder im Hafen ... mit "weiter" kommen sie auf die Seite 2 des Bordlebens ...
oder: